Musikalische Kriminalkomödie:

Mord um Mitternacht

(Todesschrei hinter der Bühne)
Mord! …….. Mord!……… Lord Pauncefoot tot! Um Mitternacht in Grimgate Hall vergiftet.
Unmöglich! ……… unvorstellbar!……….. unglaublich, doch wahr. Entsetzlich! – grässlich! – es
darf nicht sein. Aber es ist so.
Und noch schlimmer: wenn dies Mord sei, wer war der Mörder?
London, 1925. Ein schöner Frühlingsvormittag. Der bekannte belgische Detektiv, Achilles
Boileau, stieß ein Fenster in seiner Westminster Wohnung auf, gerade als der Big Ben zehn
Uhr schlug…………….
Miss Lime, seine Sekretärin, trat wie gerufen mit der Post ein. „Eh, bien, der Tag, der fängt
an. Irgendetwas interessantes, aujourd’hui, Miss Lime?“ „Ich befürchte nur Rechnungen,
Monsieur Boileau….oh, und dies. Der ist von Lord Pauncefoot.“ „Pauncefoot,
Pauncefoot….warum kommt mir dieser Name bekannt vor?“ „Oh, Sie haben bestimmt von
ihm gehört. Er ist einer der reichsten Männer in England. Sein Wohnsitz ist Grimgate Hall,
mitten in den Yorkshire Moors. Das nächste Haus ist über 10 Meilen entfernt.“ „Also, liebt
er die Einsamkeit, dieser Lord Pauncefoot?“ „Na ja, eigentlich nicht. Sein Haus ist immer
voller Gäste, wie ich gehört habe. Er muss sehr beliebt sein.“ „Wirklich?“ sagte Boileau als
er den Brief las. Miss Lime wartete in der Hoffnung, dass sie erfahren wurde, warum
LordPauncefoot die Dienste von Achilles Boileau brauchen soll. Aber Boileau, als er zu Ende
las, verrat nichts.
„Miss Lime, packen Sie meinen Sachen ein und bestellen Sie mir einen Taxi………………..
Ich fahre nach Yorkshire ab – immédiatement!“
Später am gleichen Vormittag donnerte der Expresszug nach York aus dem Kings Cross
Bahnhof. Achille Boileaus Abenteuer hat begonnen.
In York musste Boileau umsteigen, um den Bahnhof zu erreichen, der am nähesten zu
Grimgate Hall lag. Es wurde schon dunkel als er ankam und im Himmel sammelten sich
Sturmwolken. Lord Pauncefoot hatte sein Rolls Royce schicken lassen, um seinen neuen Gast
abzuholen. Der mürrische Chauffeur steckte Boileaus Gepäck in den Kofferraum und dabei
schaute er nach oben. „Es kommt ein Gewitter,“ sagte er. Dann führen sie durch die
verfinsternden Moors los.
Mit einem Blitzschlag und lautem Donner fuhr das Rolls durch den imponierenden Tor von
Grimgate Hall. Der Butler, Cringe, wartete schon mit einem Regenschirm vor der
Eingangstür. „Es kommt ein Gewitter,“ sagte er als er Boileaus Gepäck in das Haus trug.
„Ah, Boileau! Willkommen in Grimgate Hall.“ Lord Pauncefoot schüttelte Boileau die
Hand. „Hoffentlich haben Sie eine gute Reise hinter sich. Kommen Sie herein und treffen
Sie meine….äh….Gäste. Sie sind rechtzeitig zum Tee angekommen.“ Er schaute nach
draußen. „Es kommt ein Gewitter,“ sagte er. Boileau war von einer Tasse
sauerschmeckenden englischen Tees nicht so begeistert, aber vielleicht, fragte er nach, man
könnte ihm ein tisane bringen. „Aber selbstverständlich, alter Junge. Ich werde nach Cringe
klingeln. Na, hört ihr alle zu. Ich möchte euch Monsieur Achille Boileau vorstellen. Ein
alter Bekannter, nicht wahr, Boileau?“ „Mais oui, mon ami, » erwiderte Boileau etwas
überrascht bis er sich daran erinnerte, warum er hier bestellt wurde. „Also, darf ich Ihnen alle
bekannt machen. Sie sind so lange hier, sie sind fast wie alte Möbelstücke.“ Lord Pauncefoot
lachte – die anderen schwiegen.
Zuerst, die beiden älteren Schwester von Lord Pauncefoot, Ethel und Euphrosyne.
(Aufstehen und sich vorstellen). Sie hatten ein schönes, großes Haus in London aber es war
zu teuer zu beheizen, so sagten sie.
Dann, der Pfarrer, Reverend Theophilus Catchpenny,(Aufstehen usw.) ein fanatischer
Laienchemiker, der ein Elixier des Lebens zu entwickeln versuchte. Der Kater von Lord
Pauncefoot hatte etwas davon getrunken und ist qualvoll gestorben.
Professor Melbury Bubb von der Oxford Universität war gerade dabei sein magnum opus
fertig zu schreiben; ein Buch über seine Lieblingstheorie: nämlich, dass Shakespeare in der
Tat eine Frau gewesen sei. „Grimgate Hall ist der ideale Arbeitsplatz,“ sagte er, „es gibt
überhaupt keine Ablenkungen.“
Daphne de Laye, eine schöne junge Schauspielerin, die überzeugt was, dass der Lord
Pauncefoot ihr eine gute Rolle in einem Londoner musikalischen Theater kriegen könnte.
Major Roderhead, früher bei der Armee, war in der Hoffnung nach finanziellen
Unterstützung zu bekommen, für seine geplante Amazonenexpedition auf der Suche eines
verlorenen Stammes. „Der ist da – man muss nur wissen, wo man suchen soll,“ meinte der
Major.
Zuletzt, Compton Pauncefoot, der junge Neffe des Lord Pauncefoots. „Grimgate ist ein
willkommenes Asyl, wenn man ein paar kleine Schulden in London hat. Interessieren Sie sich
für das Pferderennen, Boileau? Ich könnte Ihnen einige guten Tips geben…“
Draußen wurde das Gewitter immer heftiger; der Blitz blitzte, der Donner donnerte, das
Regen regnete und der Wind …….heulte.
Beim Abendessen – Ente (Schlagzeug Ente)….à l’orange – bemerkte Boileau, dass die Gäste
alle etwas nervös schienen. War es das Gewitter oder etwas anderes, vielleicht? Später befiel
Lord Pauncefoot dem Butler, Cringe, dass er ihm kurz vor Mitternacht in sein Zimmer eine
Tasse heiße Schokolade bringen soll. Dann wünschte er allen eine gute Nacht. Langsam nach
und nach gingen die Gäste in ihren Schlafzimmer.
Weder Ethel noch Euphrosyne, die beiden Schwester, konnten schlafen.. Also, las eine der
anderen einen Detektivroman. Plötzlich hörte Ethel auf………….. „Was war das? Ich dachte,
ich hörte Schritte vor der Tür.“ „Es war wahrscheinlich nur Cringe. Schau mal, es ist fast
Mitternacht. Nun, lies mal weiter, meine Liebe.“ „Ach, ja. Also wo war ich…?
Melanie lag auf ihrem Bett. Sie wagte kaum zu atmen. Aber mit einem verstickten
Schreckensseufzer sah sie wie die Türklinke sich langsam drehte. Eine Hand
erschien……dann ein Messer. Plötzlich…“ (Todesschrei wie am Anfang)
„Meine Güte, was war das?“ sagte Euphrosyne. „Etwas schreckliches ist passiert.“ Diesmal
waren die Schritte vor der Tür nicht zu überhören – da waren Stimmen auch. Die beiden
Schwester zogen schnell jede ihren Schlafmantel an und mischten sich unter der aufgeregten
Menge, die jetzt in dem Flur standen. „Der Schrei kam von Lord Pauncefoots Zimmer,“
brüllte der Major. Alle folgten ihm. Er knurrte an die Tür aber es gab kein Antwort. „Ich gehe
‚rein,“ sagte er. „Oh, mein Gott! Lord Pauncefoot…er scheint…tot zu sein!“ Alle schrieen mit
Entsetzen. Plötzlich hörte man die Stimme von Achilles Boileau. „Zurücktreten! Nichts
berühren!“ Er drängte sich durch die Gäste und ging in das Zimmer.
Er schaute um. Sein Blick fiel auf die Tasse Schokolade. Vorsichtig kostete er etwas davon.
„Oui, wie ich dachte. Gift! Mes amis, der Lord Pauncefoot – er wurde ermordet!“ „Gott
segne ihm,“ sagte schnell der Pfarrer Catchpenny. „Wir müssen sofort die Polizei anrufen!“
sagte Professor Bubb. „Ja, ja!“ stimmten Ethel und Euphrosyne dazu. „Das ist leider nicht
möglich.“ Alle drehten sich um. Es sprach Cringe, der Butler. „Die Fernsprechleitung ist
außer Betrieb.“ „Dann fahren wir in den Dorf,“ sagte der Major. „Und die Straßen liegen
unter Wasser. Wir sind hier gestrandet.“ „Wie schrecklich!“ seufzte Daphne de Laye. „Aber
wir haben Monsieur Boileau hier,“ sagte Compton Pauncefoot. „Er könnte den Fall für uns
ermitteln.“ „Ach, nein! So was kommt nicht überhaupt in Frage,“ brummte der Major. „Mir
stellt keine Fragen ein Franzose.“ „Belgie, mon ami.“ Aber all die anderen waren der
Meinung, dass dies ein guter Vorschlag war. Denn, wie der Reverend Catchpenny sagte:
„wenn Lord Pauncefoot ermordet war…dann ist einer von uns der Mörder!“
Boileau sprach mit jedem Gast einer nach dem anderen. Die alle hatten ein mögliches Motiv
für den Tat und auch die Gelegenheit dazu. Die waren alle auch von der Meinung, dass der
Butler, Cringe es gemacht hatte. Cringe, selbst, bestätigte, dass er seinem Herrn die heiße
Schokolade hingebracht hatte und dann war er in die Küche zurückgezogen. Irgendeiner hätte
Lord Pauncefoot besuchen und das Gift hinzufügen können. Die alle wussten, dass er nie vor
ein Uhr einschlief und dass, diese eine gute Zeit war, um ihm nach etwas zu bitten – zum
Beispiel, nach Geld.
Keiner hat in dieser Nacht gut geschlafen. Und am nächsten Tag war das Frühstück kaum
berührt. Als Boileau herunterkam, bemerkte einige Gepäckstücke in der Diele. „So, Boileau,
wissen Sie wer es getan hat?“ fragte der Professor Bubb. „Es war Cringe,“ sagte der Major.
In diesem Moment trat Cringe ein. „Der Fernsprecher ist immer noch außer Betrieb abder die
Straßen sind befahrhrbar. Ein Paar Leute machten sich bereit wegzufahren. „Würden Sie alle
so freundlich sein und mit mir in die Bibliothek kommen,“ sagte Boileau. „Ich fahre gleich
los,“ sagte der Major. „Ich möchte kein Unsinn hören und außerdem will ich….“ „Sie auch,
Major!“ sagte Boileau mit großer Autorität. Der Major grunzte aber folgte den anderen in die
Bibliothek. „Also dies war ein äußerst interessanter aber einfacher Fall. Vraiment, musste ich
die kleine grauen Zellen kaum benutzen.“ „Aber wer war es?“ fragte Ethel ungeduldig. „Wer
war der Mörder?“ „Diese Frage kann ich leider nicht beantworten.“ Alle murmelten. „Na,
sehen Sie Boileau, „ sagte Compton Pauncefoot, „ mein Onkel wurde ermordet, Sie ermitteln
den Fall und wissen immer noch nicht wer es getan hat. Und so jemand nennt sich ein
Detektiv. Sie hätten als Verkehrspolizist in Frankreich bleiben sollen.“ „Belgien, mon ami.
Non, ich kann Ihnen nicht sagen wer der Mörder war, weil…es keinen Mord
gab.“ „Selbstmord?“ Sagte Euphrosyne. „Der lieber Lord Pauncefoot – unmöglich!“ „Da
hast du recht, liebe Schwester!“ Alle drehten sich um.
Da, vor die gesammelten Werke von Shakespeare stand ………….. Lord Pauncefoot. Er
lächelte. „Aber…aber…was für einen unerhörten Streich… wir dachten… es ist nicht zu fassen.
Cringe, packen Sie die Sachen ein und lassen Sie die Autos bereitstehen.“ Und mit diesem
Worten verließen alle die Gäste das Haus.
Als das letzte Auto durch den Tor wegfuhr, seufzte Lord Pauncefoot mit Erleichterung.
„Endlich, Ruhe. Ich muss mich bei Ihnen bedanke. Wieder einen Fall von Achilles Boileau
erfolgreich gelöst. Und jetzt…. wie wär’s mit einem guten englischen Frühstück!?“